15-12-22
Interview mit Lorenzo Marazzotta

Im September konnte mir der Eröffnung des Neubaus ein wichtiger Schritt der See-Spital-Strategie realisiert werden. Auf welche Höhepunkte schauen Sie diesbezüglich zurück?

Unbestritten war das Jahr 2022 für das See-Spital in verschiedener Hinsicht gespickt mit Höhepunkten.  Für mich sticht insbesondere die offizielle Eröffnungsfeier unseres Neubaus mit Regierungsrätin Natalie Rickli heraus. Bei strahlendem Herbstwetter konnten wir den Neubau feierlich und mit beeindruckenden Reden eröffnen. Ein grosser Meilenstein für das See-Spital in der Realisierung des Gesundheitscampus.

Auf die offizielle Eröffnung folgte der Tag der offenen Tür für die Bevölkerung. Mit fast 10’000 Besuchenden war dieser Tag ein grosser Erfolg. Ich sah begeisterte Gesichter, neugierige Kinderaugen und unsere Mitarbeitenden, welche voller Stolz Ihre Fachbereiche im Neubau präsentierten.

In den Monaten September und Oktober folgte der schrittweise Umzug der Abteilungen in den Neubau – die Inbetriebnahme klappte reibungslos.

Ein weiteres Highlight war die Anschaffung unseres neuen roboterassistierten Operationssystems Da Vinci. Dank Da Vinci profitieren Patientinnen und Patienten von einer äusserst präzisen und minimalinvasiven Operationstechnik, was die Genesung verkürzt und Schmerzen verringert.

Gibt es auch Rückschläge, welche die Schritte begleitet hatten?

Erfreulicherweise gab es im Zusammenhang mit dem Neubau kaum Rückschläge zu verzeichnen. Der Zeitplan und das Budget haben wir eingehalten.

Der Zwischenfall mit den statischen Problemen wurde beseitigt, unser Zeitplan erlitt dadurch keine Verzögerung.

In Bezug auf unser geplantes Medical Center müssen wir aufgrund Einsprachen eine Baustart-Verzögerung in Kauf nehmen. Wir sind jedoch positiv gestimmt, dass das Baurekursgericht im Sinne des See-Spitals entscheiden wird.

Die Strategie des See-Spitals sieht vor, sich mit der Verwirklichung des Gesundheitscampus auf den Standort Horgen zu fokussieren. Wie weit sind Sie mit der Strategie und welche nächsten Schritte stehen an?

Mit der Eröffnung des Neubaus haben wir eine wichtige Etappe erreicht. Aktuell laufen weitere Bauten zur Finalisierung des Gesundheitscampus am Standort Horgen. Der Trakt B wird bis 2024 umgebaut. Darin werden sich die Frauenklinik, die Physio- und Ergotherapie sowie weitere Ambulatorien befinden. Weiter ausstehend ist der Bau des Medical Centers, welches unsere Onkologie, die chinesische Medizin, aber auch unsere Kooperationspartner in einer modernen Infrastruktur beherbergen wird.

Zudem fokussieren wir uns auf die Umsetzung der Pflegeinitiative. Auf Januar 2023 freuen wir uns, für unsere Mitarbeitenden der Fokusgruppe mit einer Lohnerhöhung von 6%, einer Teuerungszulage von 2% sowie einer Erhöhung der Nachtzulage um 22% wichtige erste Schritte zu realisieren.

Ein weiterer wegweisender Aspekt in der Umsetzung des Gesundheitscampus ist unsere Ein-Standort-Strategie. Dabei legen wir Wert darauf, dass Synergien genutzt, Abläufe optimiert und die Wege für die Mitarbeitenden wie auch Patient*innen kürzer werden.

Auf welche Herausforderungen blickt die Stiftung See-Spital im Jahr 2022 zurück?

Der Personalmangel –  insbesondere der Fachkräftemangel in der Pflege – hat uns im 2022 stark beschäftigt. Inflation und Wirtschaftskrise und die dadurch steigenden Preise gehen auch nicht spurlos am See-Spital vorbei.

Im letzten Jahr hat die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich die neue Spitalliste veröffentlicht, welche ab 2023 gilt – welches sind die positiven, welches die negativen Punkte für das See-Spital?

Wir freuen uns, dass wir sämtliche Leistungsaufträge, auf welche wir uns beworben haben, auch erhalten haben. Darüber hinaus konnten wir alle Leistungsaufträge von Kilchberg an den Standort Horgen transferieren, sodass wir weiterhin ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen für die regionale Bevölkerung anbieten können.

Leider haben wir den Leistungsauftrag im Zusammenhang mit Stroke-Patienten und für die Kinderanästhesie nicht erhalten.

Was wir ausserordentlich bedauern, ist, dass die ZurzachCare den Leistungsauftrag im Bereich der Rehabilitation für den Standort Horgen nicht erhalten hat. Die Partnerschaft werden wir natürlich weiterführen – die Distanz ist einfach etwas grösser.

Unter dem Strich aber eine positive Bilanz: Mit den uns zugewiesenen Leistungsaufträgen wie auch unseren Kooperationspartnern bieten wir unserer regionalen Bevölkerung ein sehr umfangreiches Angebot an medizinischen Leistungen.