Interview mit Dr. Plamen Kostov, Leiter Frauenklinik Menopause: Fakten oder Fake News? Start >Menopause: Fakten oder Fake... 22-10-21Menopause: Fakten oder Fake News?Um das Thema Menopause kreisen viele Mythen. Im Interview entlarvt Dr. med. Plamen Kostov, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe am See-Spital, einige Fake News. 8 MinutenFrank Engelhaupt Behauptung 1: Mit der Menopause verschwindet die Lust auf Sex. Dr. Plamen Kostov: Hierzu existieren verschiedene Studien, eine Verminderung der Libido ist aber nicht wirklich nachgewiesen. Wenn in diesem Lebensabschnitt von mangelnder Libido berichtet wird, ist das selten hormonell bedingt. Andere Faktoren wie zum Beispiel die Qualität der Paarbeziehung spielen eine weitaus wichtigere Rolle. Hier zu generalisieren und zu behaupten, Menopause gleich Lustlosigkeit, wäre falsch. Wenn in diesem Lebensabschnitt von mangelnder Libido berichtet wird, ist das selten hormonell bedingt. Andere Faktoren wie zum Beispiel die Qualität der Paarbeziehung spielen eine weitaus wichtigere Rolle. Dr. med. Plamen Kostov, Leiter Frauenklinik am See-Spital Behauptung 2: Die Menopause beginnt mit 50 Die Menopause ist kein Switch, also kein Ereignis, das von heute auf morgen passiert. Vereinfacht kann man sagen, dass die Menopause zwischen dem 45. Und dem 55. Lebensjahr einsetzt. Sie ist häufig mit einer vorgelagerten Phase, der sogenannten Perimenopause, verbunden, in der die Periode unregelmässig stattfindet. Das hormonelle Durcheinander kann zu Beschwerden führen. Doch auch hier ist das Erleben individuell. Bei einigen Betroffenen sind die Symptome sehr belastend, andere wiederum spüren kaum etwas. Wir sprechen ja nicht von einer Pathologie. Die Menopause ist keine Krankheit, sondern eine Lebensphase, die mit gewissen Veränderungen verbunden ist. Deshalb ist eine Therapie auch nur bei einem hohen Leidensdruck angezeigt. Behauptung 3: Die Hormontherapie ist ein Muss. Störende Symptome haben mit einem Hormonmangel zu tun. Wenn man die fehlenden Hormone ersetzt, kann man diese Beschwerden lindern. Allerdings greift man heutzutage oft auch zu Alternativen. Der Einsatz von Akupunktur, von Traditioneller Chinesischer Medizin – wie sie etwa bei uns an der Poliklinik praktiziert wird – oder von Phytohormonen kann Beschwerden erfolgreich lindern. Behauptung 4: Eine Hormonbehandlung erhöht das Krebsrisiko. Die Dauer einer Hormonersatztherapie ist sehr individuell. Man versucht, eine solche Therapie so kurz wie möglich zu halten, damit das Risiko etwa für einen Brustkrebs tief bleibt. Fünf Jahre sind hier Standard. Danach muss das Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko neu bewertet werden. Eine Gewichtszunahme kann diese Phase begleiten. Doch dafür die Menopause alleinverantwortlich zu machen, wäre zu kurzsichtig. Auch Männer haben mit fünfzig einen anderen Stoffwechsel als mit zwanzig. Dr. med. Plamen Kostov, Leiter Frauenklinik am See-Spital Behauptung 5: Depression und Gewichtszunahme gehören zur Menopause dazu. Ob die Depression dazugehört, kann ich nicht bestätigen, da müsste man eine Psychiaterin fragen. Eine Gewichtszunahme kann diese Phase begleiten. Doch dafür die Menopause alleinverantwortlich zu machen, wäre zu kurzsichtig. Auch Männer haben mit fünfzig einen anderen Stoffwechsel als mit zwanzig. Der Energiebedarf ist tiefer. Das bedeutet, wenn jemand seine Ernährungsgewohnheiten einfach beibehält, wird er oder sie zunehmen. Der Lebensstil sollte den neuen Verhältnissen angepasst werden. Die Kurzformel lautet: Ernährung umstellen und mehr Sport treiben. Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital Unter diesem Link finden Sie alle wichtigen Informationen zu unserer Frauenklinik. zur FrauenklinikAndere Blogartikel zurück zur ÜbersichtSocial Media besuchen besuchen besuchen Beitrags-Navigation Previous postVon der Krankenmeisterin zur ErnährungsberaterinNext postKinderwunsch: Interview mit Dr. Efthymia Konstantinidou