Medizinische Klinik

Wir stellen vor: Dr. Alexander Turk

05-01-22
Wir stellen vor: Dr. Alexander Turk

Dr. Alexander Turk ist Chefarzt der Medizinischen Klinik am See-Spital und Präsident der Lunge Zürich. Im Interview spricht er über seine Berufswahl und wie er beinahe in die USA ausgewandert wäre.

7 Minuten
Alexandra Gunz
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Vom Postweibel zum Chefarzt.

Dr. med. Alexander Turk ist Chefarzt unserer Medizinischen Klinik und wirkt zusätzlich als Präsident des Vereins ‘Lunge Zürich’. Vor Antritt seiner Position am See-Spital war er während zehn Jahren Chefarzt für Pneumologie und Innere Medizin am Zürcher RehaZentrum. Davor arbeitete er für das Universitätsspital Zürich und das Stadtspital Waid. Zum Zeitpunkt seiner ersten Position als Chefarzt im RehaZentrum war Dr. Turk gerade einmal 35 Jahre alt. Sein Medizinstudium absolvierte er an der Universität Zürich, ein Jahr davon in seinem Heimatland. “Meine Eltern stammen aus den Niederlanden und sind gemeinsam in die Schweiz gezogen, weil mein Vater sich für ein Studium an der ETH entschieden hatte. Ihnen gefiel es hier, also gingen sie nicht mehr zurück,” erzählt er.

Leitet die Medizinische Klinik am See-Spital und den Verein ‘Lunge Zürich’: Dr. Alexander Turk.

Die Kombination aus Technik, Biologie und Psychologie faszinierte mich früh.

Als Kind wollte Dr. Turk Pilot werden. Dieser Traum geriet aber immer mehr in den Hintergrund. Als seine Schulzeit am Gymnasium zu Ende ging, standen für ihn zwei Studiengänge zur Auswahl: Architektur oder Medizin. Er erinnert sich an die Gründe für seine Entscheidung: “Mich faszinierte schon damals die Kombination aus Technik, Biologie und Psychologie. Ein zusätzlicher Punkt war der Kontakt mit Patientinnen und Patienten. Ich glaube, als Architekt hätte mir der regelmässige und intensive Austausch mit Menschen auf Dauer gefehlt.” Das Studium finanzierte er sich mit seinem Nebenjob als Postweibel für das Obergericht Zürich: “Ich war immer relativ schnell fertig mit meiner Arbeit, also nutzte ich den Rest der Zeit, um Zürich mit dem Velo zu erkunden. Deshalb kenne ich so ziemlich jedes Gässchen”.

In der Rolle eines Detektivs.

Dr. Turk wurde schnell klar, dass er den richtigen Beruf gewählt hatte: “Schon am ersten Praktikumstag fühlte ich mich extrem wohl in meiner Rolle. Von Beginn weg fielen mir das Studium, aber auch die ersten Jobs als Unter- und Assistenzarzt leicht. Ich war auch nie panisch oder verzweifelt – es passte einfach alles.” Im Gespräch erzählt Dr. Turk, weshalb er sich für Innere Medizin entschied: “Die Innere Medizin ist die Mutterdisziplin schlechthin. Das Spektrum reicht von der Notfall- und Akutmedizin, über die Behandlung von chronischen Krankheiten bis hin zur Palliativmedizin. Die gesamtheitliche Betrachtung ist jedes Mal aufs Neue spannend. Die Arbeit gleicht der eines Detektivs.”

Die Arbeit mit meinem Team gibt mir viel zurück.

Während Dr. Turk über seine Tätigkeit als Chefarzt spricht, betont er wiederholt, wie sehr er den Kontakt mit den Patientinnen und Patienten schätze. “Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Dankbarkeit einem entgegengebracht wird”, sagt er. Hinzu kommt die Arbeit mit seinem Team: “Die Weiterbildungsstätte für Innere Medizin am See-Spital weiterzuentwickeln, liegt mir sehr am Herzen.  Es macht mir Freude, mit jungen Assistenzärztinnen und Ärzten zusammen zu arbeiten und mein Wissen weiterzugeben. Die Arbeit mit  ihnen gibt mir viel zurück.”

Zürich statt New York.

Dr. Turk ist übrigens nicht der einzige Arzt in seiner Familie: Seine Urgrossmutter war eine der ersten Niederländerinnen, die ein Medizinstudium absolvierte. Ausserdem verrät Dr. Turk, dass er vor seiner Stelle am Universitätsspital Zürich beinahe in die USA gezogen wäre: “Ich hatte die Möglichkeit, in New York zu arbeiten. Alles war geplant: Der Flug, die Unterkunft, alles. Dann bekam ich ein Stellenangebot im Universitätsspital, wofür ich mich wenige Wochen vor Abflug dann doch entschied”.

Mit Schicksalsschlägen lernt man umzugehen.

In seiner Rolle als Chefarzt wird auch Dr. Turk regelmässig mit Schicksalsschlägen konfrontiert: “Sie gehören zum Beruf dazu, aber man lernt damit umzugehen. Mittlerweile kann ich gut abschalten, wenn ich nach Hause gehe. Es kann aber vorkommen, dass mich ein Fall auch nach Feierabend beschäftigt. Dann hilft mir der Austausch im Team oder mit meiner Frau, die ebenfalls Ärztin ist.”

Ausgleich zum Alltag.

Obwohl sich Dr. Turk als junger Erwachsener gegen das Architekturstudium entschied, hat er die Begeisterung für die Kunst nie verloren. In seiner Freizeit besucht er gerne Ausstellungen, Museen und Galerien. “Das Betrachten und Analysieren eines Kunstwerkes ist ähnlich wie die Detektivarbeit eines Internisten. Man steht vor einer Art Rätsel und beginnt es Stück für Stück zu lösen”, sagt er. Auch der Fotografie widme er sich gerne. Als Chefarzt und Vater reicht die Zeit dafür aber leider nicht aus. Filme sieht sich Dr. Turk ebenfalls gerne an: “Es gab Zeiten, da habe ich jeden einzelnen Film im Kinoprogramm gesehen”, erzählt er. Auch sportlich betätigt sich Dr. Turk in seiner Freizeit, etwa auf Skitouren oder bei Segelausflügen. Wenn das Wetter und die Zeit mitspielen, fährt er auch gerne mit dem Velo zur Arbeit und legt dabei pro Weg knapp 30 Kilometer zurück.

Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital

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