Onkologie Wann muss ich zum Onkologen? Start >Wann muss ich zum... 29-03-22Wann muss ich zum Onkologen?In diesem Beitrag erfahren Sie, was Krebs ist, wie man ihn behandeln kann und Sie lernen Dr. Michael Kiessling, den Leiter der Onkologie am See-Spital kennen. 8 MinutenMelanie Roche Bei einer Krebserkrankung mutieren ursprünglich normale Zellen zu Krebszellen, auch Tumorzellen genannt. Dabei können sie in gesundes, umliegendes Gewebe eindringen und dieses verdrängen oder dessen Funktion behindern. Krebszellen können sich auch von ihrem Entstehungsort lösen, an andere Stellen des Körpers streuen und dadurch sogenannte Metastasen bilden. Meistens bildet sich der Krebs in Form eines festen Gewebes innerhalb eines Organes, etwa in der Lunge oder der Leber. Krebszellen können aber auch im Blut vorkommen wie bei der Leukämie. Dr. Kiessling während seiner Sprechstunde am See-Spital "Das frühzeitige Erkennen erhöht die Behandlungschancen." Krebs kann jede und jeden Treffen. Er entsteht im komplexen Zusammenspiel vom familiärer Vorbelastung, Lebensstil, Umwelteinflüssen und allfälligen Vorerkrankungen. Einflussfaktoren wie UV-Licht, Rauchen, Übergewicht oder erhöhtes Alter erhöhen das Risiko, an Krebs zu erkranken. Häufigkeit und Prävention. Zu den häufigsten Krebsarten gehören Lungenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs. Bei all diesen Formen sind präventive Untersuchungen angezeigt. Denn je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Frauen wird empfohlen, sich regelmässig hinsichtlich Gebärmutterhalskrebs (ab 18 Jahren) und ab 30 Jahren bezüglich Brustkrebs untersuchen zu lassen. Ab 35 Jahren empfiehlt es sich, einen Dermatologen aufzusuchen, um Leberflecken auf einen möglichen Hautkrebs zu untersuchen. Männern wird ab 45 Jahren eine regelmässige Prostata-Untersuchung empfohlen, ab 50 Jahren empfiehlt sich eine Darmspiegelung zur Vorbeugung von Darmkrebs, Weitere Gründe für regelmässige, präventive Untersuchungen sind familiäre Vorbelastungen aller Krebsarten. "Die Therapien haben in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht." Die Onkologie wird dann aufgesucht, wenn der Verdacht auf Krebs besteht. Dies erfolgt im Normalfall über eine Zuweisung von einer Hausärztin oder einem Hausarzt. Der Onkologe bzw. die Onkologin beginnt mit einer detaillierten Diagnose, meist mittels einer Computertomographie (CT) oder speziellen Bildgebungen wie dem PET-CT. Der radiologische Befund wird häufig durch eine Biopsie – einer Probeentnahme des Tumorgewebes – ergänzt. Bei einer Verdachtsbestätigung beginnt man zeitnah mit der passenden Therapie. Die onkologischen Therapieformen haben in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Durch Forschung und spezifische, besser verträgliche Therapieformen sind die Überlebenschancen stark angestiegen. Insbesondere wurden dank der Immuntherapie, die das Immunsystem auf den Krebs aufmerksam macht, grosse Fortschritte gemacht. “Therapien werden individuell angepasst – für effektive Wirkung und gute Verträglichkeit,” sagt Dr. Kiessling. Die passende Therapie hängt von der Krebsart, dem Krankheitsstadium, dem Zelltyp und der Grösse des Tumors ab. Oft kommen operative Tumorentfernungen in Kombination mit Chemotherapien und/oder Radiotherapien zum Zug. Seit Januar 2022 am See-Spital: Dr. Michael Kiessling, Leitender Onkologe Operation Die chirurgische Entfernung eines Tumors gehört zu den häufigsten und wichtigsten Behandlungen. Ziel ist es, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. In manchen Fällen genügt jedoch eine rein operative Entfernung nicht, um die Krebszellen komplett zu behandeln. Dann kann ergänzend eine Chemotherapie oder Radiotherapie folgen, um den Tumor komplett zu behandeln oder das Rückfallrisiko zu senken. Chemotherapie Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Therapie, welche das Wachstum der Krebszellen hemmt und/oder abtötet. Die Chemotherapie wird meist über eine Infusion verabreicht. Krebsarten wie Leukämie oder Lymphome können fast nur mit dieser Therapieform behandelt werden. Die Chemotherapie gilt aber auch als Ergänzung zu einer operativen Tumorentfernung, sollten sich im Körper noch Krebszellen befinden. Die Chemotherapie ruft oft Nebenwirkungen hervor, da sie nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen angreift. Durch zusätzliche Medikamente können die Nebenwirkungen jedoch reduziert oder sogar verhindert werden. Zudem haben die Organe die Fähigkeit, sich zu erholen, was dazu führt, dass die Nebenwirkungen nach der Behandlung abklingen. Immuntherapie Die Immuntherapie gehört zu den neueren Therapieformen gegen Krebs, die zum Teil deutliche Behandlungserfolge bei einigen Krebsformen aufweist. Dabei wird die köpereigene Abwehr genutzt und gestärkt. Es kann vorkommen, dass unser Immunsystem Tumor- oder Krebszellen nicht als solche erkennt und dadurch nicht bekämpft. Die Immuntherapie bewirkt, dass das Immunsystem die Krebszellen wieder als bösartig identifiziert und den Tumor angreifen kann. Zielgerichtete Therapie Die zielgerichtete Therapie gehört ebenfalls zu einer neuen, medikamentösen Krebsbehandlung. Dabei setzt diese Behandlung, welche meist mittels Tabletten verabreicht wird, direkt auf Zellebene bzw. Molekülebene an. Dadurch werden Wachstumssignale direkt blockiert, entsprechend kann das Tumorwachstum eingedämmt oder verhindert werden. Diese Behandlung hat sich beispielsweise bei speziellen Arten von Lungenkrebs oder Blutkrebs als sehr wirkungsvoll erwiesen. Kombinationstherapien In der Krebstherapie wird oft nicht nur eine, sondern eine Kombination von Therapieformen eingesetzt. Dies vergrössert die Heilungschancen und führt zu einer besseren Verträglichkeit. Zur besseren und verträglicheren Behandlung von Krebs wird weltweit geforscht. Dank neuen Therapieformen wie der Immun- oder der zielgerichteten Therapie haben sich die Prognosen signifikant verbessert. Neuer Leiter der onkologischen Praxis: Dr. Michael Kiessling Das See-Spital betreibt eine eigene onkologische Praxis, in welcher wir Patientinnen und Patienten ein umfangreiches Diagnose- und Behandlungsangebot rund um die Krebserkrankung bieten. Dr. Michael Kiessling hat die Leitung der Praxis per Januar 2022 übernommen und weist eine breite Erfahrung in der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten auf. Er hat die letzten Jahre am Universitätsspital Zürich in der Onkologie gearbeitet. Seine Spezialgebiete sind Lungenkrebs, personalisierte Medizin und Immuntherapie. Sein Medizinstudium absolvierte er an der Universität Heidelberg, welches er nach seinem abgeschlossenen Studium in Molekularbiologie an den Universitäten Bayreuth, Paris und Heidelberg startete. Dr. Kiessling hat grosse Forschungserfahrung im Bereich der Molekularmedizin sowie der Immuntherapie in Deutschland, der Schweiz und den USA gesammelt. Er arbeitet eng und regelmässig mit den Universitätsspitälern der Schweiz zusammen – unter anderen für klinische Studien und neue Therapieansätze. Dank seinem ausgewiesenen Fachwissen und seiner intensiven Zusammenarbeit mit den Zentrumsspitälern profitieren Betroffene aus der Region von einer qualitativ hochstehenden Behandlung gemäss internationalen Standards. Durch den Anschluss der Praxis ans See-Spital bietet sich der direkte Zugang zur internen Radiologie sowie der chirurgischen Abteilung, was eine sehr schnelle und zentrale Versorgung, Diagnose und Therapie bedeutet. Die individuelle Behandlung unserer Patientinnen und Patienten steht bei und im Mittelpunkt. Bei Fragen rund um Krebserkrankung oder bei Behandlungsinteresse: Onkologie Seestrasse 80 8810 Horgen onkologie@see-spital.ch 044 727 77 27 Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital Unter diesem Link finden Sie die Leistungen unserer Onkologie. Mehr erfahrenAndere Blogartikel zurück zur ÜbersichtSocial Media besuchen besuchen besuchen Beitrags-Navigation Previous postWann muss ich zum Pneumologen?Next postWann muss ich zum Neurologen?