Anästhesiologie, Intensiv- und Rettungsmedizin Wir stellen vor: Dr. Mirko Brenni Start >Wir stellen vor: Dr.... 27-01-22Wir stellen vor: Dr. Mirko BrenniChefarzt Dr. Mirko Brenni spricht über seinen Werdegang, seine Zeit als DJ und Fussballer und wie er mit belastenden Situationen umgeht. 7 MinutenAlexandra Gunz Dr. med. Mirko Brenni ist seit siebeneinhalb Jahren Chefarzt unseres Instituts für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Rettungsmedizin sowie Mitglied der Geschäftsleitung. In dieser Zeit hat das von der WHO geförderte Konzept Patient Blood Management am See-Spital umgesetzt. Vor Antritt seiner Position am See-Spital war Dr. Brenni Leitender Arzt und stellvertretender Chefarzt in der Privatklinik Lindberg in Winterthur, davor leitete er drei Jahre stellvertretend den Schockraum und Notfall-OP-Trakt des Universitätsspitals Zürich. Auch als Notarzt ist er langjährig im Einsatz, vor allem für Schutz und Rettung Zürich, für die Rega und aktuell für den Rettungsdienst See-Spital. Als ich zu studieren begann, bestätigte sich, dass ich genau das Richtige gefunden hatte. Dr. Mirko Brenni und sein Team der Anästhesiologie, Intensiv- und Rettungsmedizin (AIR) Schweizermeister und DJ. Seine Kindheit verbrachte Dr. Brenni im Tessin, bis er mit 19 Jahren für das Medizinstudium nach Zürich zog. Als Jugendlicher war er begeisterter Fussballspieler und wurde 1986 Schweizermeister mit dem U18-Team des FC Lugano. Doch eine Karriere als Fussballprofi stand nie zur Debatte: “Für mich kam kein anderer Beruf als Arzt in Frage. Als ich zu studieren begann, bestätigte sich, dass ich genau das Richtige gefunden hatte. Es kristallisierte sich auch schon während der ersten Semester heraus, dass ich im Bereich Rettungsmedizin arbeiten wollte. Deshalb habe ich mich auch nach dem Abschluss stets in verschiedenen Gebieten der Notfall- und Rettungsmedizin weitergebildet.” Seit fast acht Jahren am See-Spital – Dr. Mirko Brenni, Chefarzt Anästhesiologie, Intensiv- und Rettungsmedizin (AIR) Sein Studium mitfinanzierte sich Dr. Brenni als Spitalgehilfe in der Notfallaufnahme des Universitätsspital Zürich, wo er hauptsächlich während Nachtdiensten assistierte. Zusätzlich trat er regelmässig als DJ an Studentenpartys und an Wochenenden in Zürcher Discotheken auf: “Ich war schon immer ein Nachtmensch, deshalb liessen sich die beiden Nebenjobs gut mit meinem Studium vereinbaren. Als DJ arbeitete ich übrigens auch das erste Mal in einem Helikopter. Im ehemaligen Club OXA in Zürich stand einer in der Mitte der Tanzfläche, der als DJ-Kanzel genutzt wurde. Der Helikopter faszinierte mich und ich dachte mir, dass es gut passen würde, wenn ich einmal für die REGA Einsätze fliegen würde.” Obwohl nicht mehr im Zürcher Nachtleben, arbeitet Dr. Brenni auch heute noch regelmässig nachts: “Oft bin ich als Notarzt im Nachtdienst. Ich arbeite gerne in der Nacht.” Ich arbeite gerne in der Nacht. Dr. Brenni hat sich für einen Bereich der Medizin entschieden, in dem er regelmässig mit unvorhersehbaren und auch traurigen Schicksalen konfrontiert wird. Stresssituationen sind Tagesgeschäft in seinem Gebiet. Wieso begibt man sich freiwillig in eine solche Position? “Schon im Studium stellte ich fest, dass ich in der Lage sein wollte, Menschen zu helfen, die sich in akut lebensbedrohlichen Situationen befinden. Das ist nicht nur meine Aufgabe, wenn ich eine Patientin oder einen Patienten als Notarzt ausserhalb des Spitals oder auf der Intensivstation versorge. Wenn jemand operiert wird und unter Narkose steht, handelt es sich auch immer um eine ausserordentliche Situation die ohne Anästhesist nicht vereinbar wäre”. Ruhepol in Stresssituationen. “Es lag mir schon immer, in Krisensituationen oder in Lagen, in denen Patienten eine Lebensbedrohung erleben, die Ruhe zu bewahren und den Einsatz zu leiten. Gerne übernahm ich die Rolle des Leaders – als ich noch Fussball spielte, war ich Captain. Damals versuchte ich, das Team zum Sieg zu führen, auch wenn wir im Rückstand lagen. Ähnlich war es auch in der Schweizer Armee, wo ich ebenfalls mehrere Führungspositionen übernahm, zuletzt als Chef des Sanitätsdienstes einer Territorialdivision”, erklärt Dr. Brenni. Es lag mir schon immer, in Krisensituationen die Ruhe zu bewahren. Vor allem die Zeit bei der REGA und im Schockraum des Universitätsspitals Zürich hat Dr. Brenni geprägt, ihn aber auch auf die verschiedensten Szenarien vorbereitet: “Von Messerstechereien über Schussverletzungen bis zu schwerst schockierten oder polytraumatisierten Patienten, oft auch gleichzeitig, war alles dabei.” Die langjährige Erfahrung bedeutet aber nicht, dass ihn jede Situation kalt lässt. “Im Gegenteil. Es gibt Schicksale, die durchaus an die Substanz gehen können, vor allem wenn es sich um Kinder handelt oder wenn die Lebensumstände mit den eigenen vergleichbar sind. Trotzdem ist es wichtig, während des Einsatzes die Ruhe zu bewahren, und konzentriert zu arbeiten. Man realisiert meist erst im Nachhinein, wie gravierend ein Erlebnis war.” Es gibt Schicksale, die an die Substanz gehen können. Dr. Brenni erzählt von einem seiner ersten Einsätze als Notarzt. Dabei handelte es sich um einen schweren Verkehrsunfall, bei dem mehrere Personen ums Leben kamen. Das Erlebnis habe sich in sein Gedächtnis eingebrannt, sagt Dr. Brenni. Es war aber auch der ausschlaggebende Punkt, warum er ein Stressmanagement-Seminar für Ärztinnen und Ärzte auf die Beine gestellt hat. “Es ist wichtig, sich untereinander auszutauschen und über traumatisierende Ereignisse zu sprechen. Auch wir Ärztinnen und Ärzte müssen das Erlebte verarbeiten.” Innerhalb seines Teams legt Dr. Brenni genauso Wert darauf, dass offen miteinander kommuniziert wird. “Grundsätzlich wissen alle in meinem Team, dass sie das Gespräch mit mir jederzeit suchen dürfen. In diesen Situationen sehe ich mich nicht als Chefarzt. Ich bin dann einfach Mensch und für meine Leute da”. Rückhalt in der Familie. Eine regelrechte Kraftquelle ist für Dr. Brenni die Familie. Seine Frau, die er bereits seit ihrem Studium kennt, ist ebenfalls Ärztin. Die zwei gemeinsamen Kinder besuchen noch die Schule. “Meine Tochter will Schauspielerin werden und mein Sohn ist ambitionierter Fussballer. Wir werden sehen, wohin ihr Weg sie führt.” Dr. Brennis Traum wäre es, mit seiner Familie durch Australien zu reisen. Er lacht: “Momentan erstellen wir dafür erstmal eine Playlist. Meine Songs werden jedoch alle von meiner Familie gestrichen. Meine Zeiten als DJ sind wohl definitiv vorbei”. Verbindung zu den Leistungen vom See-Spital Unter diesem Link finden Sie die Leistungen unserer Abteilung für Anästhesiologie, Intensiv- und Rettungsmedizin. Mehr erfahrenAndere Blogartikel zurück zur ÜbersichtSocial Media besuchen besuchen besuchen Beitrags-Navigation Previous postWir stellen vor: Jacqueline BenderNext postWir stellen vor: Dr. Ursula Wolfensberger